Laccaria (Lacktrichterlinge)

Hutoberseite
Die Hutoberseite fällt vergleichsweise bunt aus und kann violett, rot, fleischrötlich oder auch mal etwas heller ausfallen, wobei die Hutfarbe stark mit dem Feuchtigkeitsgehalt der Fruchtköprer (hygrophan) zusammenhängt. Der Hutradius fällt vergleichsweise gering aus. Der Hutrand kann durchscheinend gerieft ausfallen.
Hutunterseite
Auf der Hutunterseite befinden sich bei den Arten aus der Gattung der Lacktrichterlinge vergleichsweise dicke und weit voneinander entfernt stehende Lamellen. Die Lamellen sind meist breit am Stiel angewachsen und laufen dort auch meist etwas herab. Die Lamellen lassen sich leicht vom Hutfleisch lösen.
Sporenpulver
Weißlich bis violettweißlich
Stiel
Lacktrichterlinge besitzen im Vergleich zum Hutradius meist einen langen und dünnen Stiel. Der Stiel wird mit zunehmendem Alter schnell hohl und besitzt oft die gleichen Farben wie die Hutoberseite der Fruchtkörper. Der Stiel fällt faserig aus.
Fruchtkörper
Lacktrichterlinge bilden in der Regel kleine Fruchtkörper aus. Die Gattung ist außerdem für die ihre teilweise bunten, grellen Farben bekannt.
Ökologie
Alle Arten aus der Gattung Laccaria gehören zu den Symbiosepilzen (Mykorrhiza) und gehen somit eine Partnerschaft mit verschiedenen Baumarten ein.
Verbreitung
Lacktrichterlinge sind weltweit verbreitet. In Europa kommen über zehn Arten vor, von denen vor allem die rötlich gefärbten Arten aus der Gattung teilweise nur mikroskopisch sicher auf Artebene bestimmt werden können.
Besonderheiten
Die Arten aus der Gattung der Lacktrichterlinge sind leider dafür bekannt extrem große Mengen an Cäsium in den Fruchtkörpern einlagern zu können. Ist eine Region, zum Beispiel wie nach dem Atomunfall von Tschernobyl, besonders stark radioaktiv belastet, dann sollte man in der Region zumindest auf den Verzehr größerer Mengen von Lacktrichterlingen unbedingt verzichten. Nach Tschernobyl wurden zum Beispiel im Violetten Lacktrichterling (Laccaria amethystina) teilweise mit die höchsten Strahlenwerte gemessen.
Verwendbarkeit
Lacktrichterlinge sind häufig vorkommende und wohlschmeckende Speisepilze. Da Lacktrichterlinge nur selten einzeln, sondern meist in größeren Gruppen zu finden sind, sind Lacktrichterlinge trotz der kleinen und zierlichen Fruchtkörper einigermaßen ergiebig. Besonders als Farbtupfer in Mischgerichten, oder als so genannte "Essig-" bzw. "Einlegepilze" waren Lacktrichterlinge beliebt. Zumindest in Gegenden, die durch den Fallout von Tschernobyl betroffen sind, sollte man auf den regelmäßigen Verzehr größerer Mengen an Lacktrichterlingen auf Grund der starken Cäsiumbelastung aber leider verzichten. In Gegenden, die nachweislich nicht von dem Fallout betroffen waren und die Cäsiumwerte in der Umgebung gering ausfallen, sollten Lacktrichterlinge aber weiterhin bedenkenlos gesammelt und verzehrt werden können. Auch in Bergbaugebieten bzw. Gebieten mit Eisenverarbeitung sollte man besonders Arten wie den Violetten Lacktrichterling maximal vereinzelt für Speisezwecke sammeln, da die Fruchtkörper der Art nicht nur Cäsium, sondern auch das Karzinogen Dimethylarsinsäure in größeren Mengen in den Fruchtkörpern einlagern können soll.
Allgemeine Beschreibung
Die Gattung der Lacktrichterlinge (Laccaria) kommt weltweit vor und beherbergt zahlreiche bunt gefärbte Arten, von denen in Europa über zehn Arten gefunden werden können. Es handelt sich bei allen in Europa vorkommenden Arten aus der Gattung in der Regel um Speisepilze, die aber durch Anreicherung von Cäsium und Dimethylarsinsäure häufig oft als stark schadstoffbelastet beschrieben werden.

Arten aus der Gattung Laccaria (Lacktrichterlinge)




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