Sparassis (Glucken)
Sporenpulver
Weiß, Transparent, Cremeweißlich
Stiel
Glucken besitzen zwar keinen Stiel, aber oft einen Strunk, der aus dem Substrat entspringt und dann nahtlos in den eigentlichen Fruchtkörper übergeht. Der Strunk kann vergleichsweise unverträglich ausfallen, weshalb vor allem empfindliche Personen den Strunk vorsichtshalber nicht verzehren sollten.
Fruchtkörper
Glucken können riesige, Badeschwamm- bis hirnartig gewundene Fruchtkörper ausbilden. Während die Krause Glucke eher warme Farben (gelb, gelbbräunlich, cremeweißlich) besitzt und sich die Fruchtkörper stark kräuseln, ist die Breitblättrige Glucke eher kalt (weißlich, weißgräulich) gefärbt und die einzelnen Blätter groß und glatt.
Ökologie
Sowohl die Krause als auch die Breitblättrige Glucken können Folgezersetzend (saprobiontisch, auf Totholz), als auch parasitär (an Lebendholz) in Erscheinung treten. Während die Krause Glucke vor allem Kiefern befällt, oder Kiefernholz zersetzt, gab es die Breitblättrige Glucken bei uns in der Region ausschließlich bei Tanne zu finden. In der Literatur finden sich aber auch Hinweise auf Funde bei Eiche. Wir finden die beiden Glucken dabei fast immer am Fuße oder alten Stümpfen von befallen Kiefern oder Tannen. Funde vom Wirt entfernt, zum Beispiel durch das Zersetzen von Wurzelholz, kommen selten vor, sind meiner Erfahrung nach aber eher die Ausnahme. Interessante Beobachtung: In einem Kalkbuchenwald mit jeweils einzeln eingestreuter Tanne und Kiefer gab es im Herbst 2019 einen Fund der Krausen Glucke bei Kiefer, ehe sich fast auf den Tag genau ein Jahr später nur wenige Meter entfernt bei Tanne die Breitblättrige Glucke zeigte. Beide Arten können, bei passendem Baumbestand, also nicht nur im gleichen Habitat, sondern fast exakt an gleicher Stelle gefunden werden, wenn die Bedingungen passen.
Verbreitung
Die Krause Glucke gehört bei passendem Baumbestand (Kiefer) vielerorts zu den absoluten Massenpilzen. Auch bei uns in Oberbayern finden wir die Krause Glucke in Wäldern mit Kiefernbeständen regelmäßig in großer Anzahl. Die Breitblättrige Glucke finden wir dagegen nur in wenigen, ausgewählten Habitaten bei Tanne. Aktuell sind uns hier drei Habitate in der Region bekannt in denen dafür fast jedes Jahr Funde möglich sind.
Besonderheiten
Die Glucken lösen Braunfäule im Substrat aus. Befallen Glucken Lebendholz, dann ist in den Folgejahren mit dem Absterben der betroffene Wirte zu rechnen.
Verwendbarkeit
Während die Krause Glucke auf alle Fälle zu den bekanntesten, begehrtesten, wohlschmeckendsten, ergiebigsten und sicher auch bekanntesten Speisepilzen überhaupt gehört, ist die Breitblättrige Glucke auf der einen Seite überregional zu selten, um die Art für Speisezwecke zu sammeln. Die Breitblättrige Glucke ist zwar ähnlich ergiebig, besitzt aber außerdem einen nicht so feinen, eher seifigen Geschmack, was ebenfalls gegen ein Sammeln für Speisezwecke spricht. Tipp zur Krausen Glucke: Die Krause Glucke ist für alle Zubereitungsarten geeignet. Besonders lecker: Krause Glucke in Mundgerechte Stücke zerteilen, waschen, gut abtropfen lassen, durch den Backteig ziehen und im heißen Fett ausbacken. Eine echte Delikatesse.
Allgemeine Beschreibung
Die Gattung der Glucken (Sparassis) enthält aktuell knapp zehn Arten von denen aber nur zwei Arten im deutschsprachigen Raum vorkommen. Alle bei uns heimischen Glucken-Arten sind essbar, besitzen aber einen unterschiedlichen Speisewert.
Arten aus der Gattung Sparassis (Glucken)
- Breitblättrige Glucke, Sparassis brevipes
- Krause Glucke, Sparassis crispa
- Sparassis spathulata
- Sparassis radicata
- Sparassis miniensis
- Sparassis longistipitata
- Sparassis latifolia
- Sparassis cystidiosa
Pilzgattungen
Auf dieser Webseite möchten wir die bei uns in Oberbayern häufigsten Pilzgattungen vorstellen. Besucht uns doch auch auf unsere anderen Kanälen!